Im FERIENHORT kehrt echte Camp-Stimmung ein. Die Kinder und Jugendlichen, die sich dazu entschlossen haben, vier Wochen zusammen Ferien zu gestalten, kommen so langsam in eine Tagesroutine. Die anfängliche Aufgeregtheit legt sich langsam – das gemeinsame Aufwachen, die gemeinsamen Treffs und der tiefblaue Wolfgangsee verlieren zwar nicht ihren Reiz, aber sie integrieren sich immer mehr in den Alltag. Gut so, denn nun konzentrieren sich die Schüler*innen auf die anderen Aktivitäten. Auf eigene Faust erkunden sie die unzähligen Möglichkeiten, die der FERIENHORT bietet. In der KuBu werden ausgefallene Werkstücke kreiert und von der Ortliebhütte werden verschiedenste Sportgeräte und Bälle ausgeliehen, um eigene Sportarten zu erfinden oder bestehende zu verbessern. Für letzteres ist der FERIENHORT eine Schatzkiste; Spiele wie 360° Fußball, Hugalele oder Quickball sind nicht nur an sich schon eine Seltenheit auf dem Planeten – im FERIENHORT werden spezielle Kniffe und Regeln seit Jahrzehnten fortgetragen. Ein einzelner Tagebucheintrag reicht leider nicht aus, um sie zu erklären, jedoch sind jeder Schülerin und jedem Schüler die Regeln bekannt.
Mit dem Ende der Mittagspause und dem Beginn der dritten Einheit frischt der Wind auf. Für die Kinder mit einer Ausbildung im Bootswesen, die auch Chargen genannt werden, wirken die anfangs nur schwachen Böen wie eine Einladung zum Segeln. Eine optimale Übungsstunde, um das Segeln unter stärkerem Wind zu perfektionieren, bevor sie für die Obergruppen Segelausfahrten gestalten werden. Vor der Jause beginnen die Bäume weite Kreise zu schlagen und der Wind pfeift übers Gelände. Eine Stunde lang kündigt sich der bevorstehende Sturm höflich an, bevor er über das Camp-Gelände einfällt. Die Stimmung ist atemberaubend. Die 5te Gruppe kann gerade rechtzeitig ihre Parkour-Einheit erfolgreich beenden, bevor die Schüler*innen Schutz vor dem Regen im großen, gelben Hauptgebäude des FERIENHORTS suchen.
Die ehrenamtlichen Betreuer*innen und Betreuer sind auf das schlechte Wetter bestens vorbereitet. Manche trotzen dem Regen und rutschen auf einer Plane einen Hügel hinunter. Die Bezeichnung Aquaplaning klingt weitaus gefährlicher, als die Einheit tatsächlich ist. Die meisten Gruppen ziehen sich jedoch zu gemütlichen spielen – wie Karaoke oder Werwolf – in die Gruppenräume zurück. Ein durchaus aufregender Tag.
1 Kommentare zu “Gemischte Gefühle”
Das ist so toll über das Tagebuch zu lesen, was die Kinder täglich machen.
Herzlichen Dank
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